31. Oktober 2016
Hochzeitsbräuche
Hochzeitsbräuche in Schottland
Grün war in Schottland lange als Farbe für das Brautkleid verpönt. Schließlich, so glaubte man, sei diese Farbe den Elfen vorbehalten und diese Wesen zu verärgern ist nicht sehr ratsam. Auch Schwarz trägt man als Farbe der Trauer selten. Überhaupt wurde das heute als typisch empfundene Brautkleid im schottischen Volk bis zum 20. Jahrhundert nicht übernommen. Bis dahin trug man nämlich einfach sein bestes Kleid oder ließ sich ein neues fertigen. Nähte sich die Braut ihr Kleid selbst, wurde ein Nadelstich ausgespart, denn ein komplett selbst genähtes Kleid soll ja bekanntlich Unglück bringen.
Die Farbe Weiß für das Kleid der Kleider wurde durch Königin Victoria eingeführt. Die Reichen bevorzugten bis dahin Silber, auch Blau war Allgemeinen sehr beliebt. Die Farbe symbolisiert Beständigkeit, der passende Spruch lautet "Marry in blue, love ever true".
Am Tag der Hochzeit wurde die Braut zunächst gebadet und in ihre möglichst neuen Gewänder gekleidet. Oft legte sie auch ein Strumpfband aus blauer Spitze an. Damals wie heute ist der Spruch "Something old, something new, something borrowed, something blue and a lucky six-pence in your shoe" aktuell. So trägt die Braut auch heute noch oft eine Silbermünze im linken Schuh und zieht ihren rechten Schuh erst nach dem linken an, um Unglück vorzubeugen.
Sie schaut sich außerdem vor der Hochzeit möglichst nie vollständig zurechtgemacht in einem Spiegel an. Dem Bräutigam dagegen soll es Glück bringen, wenn ihm jemand unbeobachtet Salz in die Tasche streut. Der Schleier der Braut wird normalerweise vor dem Gesicht getragen und bei der Trauung vom Ehemann zurückgeschlagen.
Beliebt ist es heute auch, in schottischer Tracht zu heiraten. Wenn das Paar nach der Trauung aus der Kirche kommt, wird es mit Reis beworfen. Früher warf der Brautvater in manchen Regionen außerdem einen Schuh nach dem frisch verheirateten Paar - als Symbol dafür, dass er die Verantwortung für seine Tochter von nun an ihrem frisch Angetrauten übergab.