10/08/2015 08:57:16
Allen Neu-Mamas herzlichen Glückwunsch! Habt ihr gut gemacht!!
Habe Seite 1 des Threads hoffentlich jetzt aktuell, was die Zwerge angeht!
Wir sind nun seit 17 Tagen zu dritt und finden uns langsam ein, in das neue Leben.
Ich habe am Donnerstag abend gegen 23 Uhr Wehen bekommen, die ich brav bis früh um 6 veratmet habe. Von anfang an kamen sie alle 3-5 Minuten. Dann habe ich meinen Mann geweckt, und wir sind in die Klinik gefahren. Es wurde immer unangenehmer.
Das CTG in der Klinik hat artig Wehen aufgeschrieben, dem Baby gings gut, der Muttermund war weich und fingerdurchlässig - 7 Stunden Wehen hatten leider noch nicht mal einen Zentimeter gebracht.
Relativ ernüchternde Nachricht, aber mei.
Wir wurden nochmal spazieren geschickt. Haben wir dann auch gemacht, in der Hoffnung die Schwerkraft hilft mit. Waren fat 3 Stunden spazieren, die Wehen wurden immer schmerzhafter, so dass ich wirklich stehenbleiben musste um sie ganz bewusst zu veratmen. Weiterhin alle 3-4 Minuten wehen. Ganz schön kräftezehrend.
Dann gegen 10 Uhr kamen wir zurück in den Kreißsaal, dort wurde ein CTG geschrieben - ja, Sie haben Wehen! ... ach.... Und dann wurden wir ziemlich ignoriert.
Schichtwechsel, viel los, bei uns noch nicht wirklich richtung Geburt gehend, allerdings alle 3 Minuten wirklich an Intensität fieslich zunehmende Wehen... Gegen 13 Uhr kam dann nochmal ne Hebamme rein (stelle sich nicht vor, sie war die dritte oder so, die reinschaute... keiner war so wirlich für uns verantwortlich... wir waren aber auch nicht in einem Kreißsaal, sondern in einem Überwachungszimmer vor dem Kreißsaal....) und fragte, wann denn das letze Mal nach dem Muttermund geschaut worden sei.
Um 6 Uhr - warum denn seiteher keiner mehr geschaut hätte.
Tja. Hab ich mich auch schon gefragt.
Schmerzen immer schlimmer. Die Hebamme wollte dann untersuchen und mir dann ein Schmerzmittel geben.
Leider kam sie nicht wieder...
Gegen 14 Uhr kam dann die Hebamme aus der Spätschicht, die endlich untersuchte und frustrierende 1, maximal 2 cm feststellte. Nach über 12 Stunden immer fieseren Wehen... ich war super frustriert.
Ein Schmerzmittel wollte diese Hebamme mir nicht geben, meinte, ich soll lieber rumlaufen. Dass ich aber vor Schmerzen unter der Wehe nicht wirkich stehen konnte, bzw eine leichte Neigung nach vorne massive Wehen ausgeköst hat, das wollte sie nicht hören.
So hing ich also mit meinem Mann über Stunden in diesem ollen Kämmerchen herum, wusste nicht mehr, wie ich mich bewegen und verhalten soll, um irgendwie durch die nun alle 3 Minuten kommenden Wehen zu atmen.... in den Wehenpausen liefen die Tränen, unter der Wehe dann noch mehr Tränen. Gegessen hatte ich seit über 20 Stunden nichts mehr und war jetzt schon ziemlich am Ende meiner Kräfte.
Da kam ein befreundeter Oberarzt der Gynäkologie rein, und fragte, warum ich denn kein Schmerzmittel wolle.
Haha - habe gesagt, dass ich ja keins bekomme.
5 Minuten später hatte ich ein tolles Schmerzmittel und konnte 2-3 Stunden vor mich hin dämmern, immernoch fiese Wehen, aber in den Pausen dazwischen (die Wehen kamen alle 2-3 Minuten) war echte Erholung.
Die Hebamme mochte mich eh nicht, dass ich auf diesem Weg an ein Schmerzmittel kam, fand sie wohl noch mehr scheisse. Nörgelte nur rum, dass man Kinder nicht im Liegen bekommt, dass ich rumlaufen sollte (aber konstruktiv geholfen beim Rumlaufen unter Schmerzen hat sie auch nicht), und ausserdem wollte sie wissen, warum ich keinen GVK gemacht hätte, ich würde ja total schlecht atmen (auch hier kein Angebot, das mit mir besser zu machen, also ihrer meinung nach...). Hatte keine Energie mehr, aber mein Mann meinte nur: den Kurs haben wir hier im Haus bei Ihren Kolleginnen gemacht, und so wie meine Frau hier atmet, das wurde uns da so beigebracht. Wenn Sie jetzt nichts weiter beitragen wollen, dann lassen Sie uns bitte allein, wie wir es den ganzen Tag hier eh schon sind.
Ich mag meinen Mann.
Gegen 18 Uhr lies die Schmerzmittelwirkung nach und mir war klar, wenn der Muttermund sich weiterhin so zögerlich öffnet, und das ganze hier noch über Stunden dauern wird, dann brauche ich nen PDK.
Überraschenderweise war besagte Hebamme auch gegen den PDK. Sei jetzt noch viel zu früh.... Da war ich bei ca 3-4 cm.
Ist sicherlich früh, aber zu dem Zeitpunkt war ich einfach schon ewig und drei Tage wach, hatte keine Kraft und Energie mehr (das Essen, das man uns bringen wollte, hat es auch nicht in unsere Kämmerchen geschafft...) und wollte nur noch schlafen.
Da hab ich dann meine Oberärztin angerufen, die auch kam, und habe sie darum gebeten, alles für die PDK Anlage bei mir in die Wege zu leiten.
Ging also wieder über den Kopf der Spätschichthebamme. Fand die wieder kacke. Aber gut - ich fand sie auch kacke.
So musste sie uns dann zur PDK Anlage endlich in einen richtigen Kreißsaal schieben - was sie auch tat. Sie schob uns ein und parkte uns dort. Fertig. Meinte, meine Kollegen von der Anästhesie kommen ja gleich.
Die kamen auch - kein CTG angelegt, nichts.
Habe dann Wehenhemmung für die PDK Anlage bekommen, ohne CTG Kontrolle.... eigentlich total scheisse. Aber in dem Moment war ich froh, das erste mal seit fast 20 Stunden keine Wehen mehr zu haben.
Meine Kollegin hat den PDK dann gut aufgespritzt und mir ne Pumpe angebaut, damit ich mir bei Bedarf selbst nachdosieren konnte.
Das war göttlich.
Die doofe Hebamme kam dann nochmal rein, legte ein CTG an und meinte, sie macht jetzt keine Untersuchung mehr, und lässt mich jetzt einfach hier liegen am CTG, der Nachtdienst übernimmt das dann alles.
Das war so um 20 Uhr.
Der Nachtdienst kam um 22:30h.
Dazwischen war ich fast Wehenschmerzfrei und konnte Schlafen - ohne durch die Hebamme behelligt zu werden.
Der Nachtdienst kam dann um 22:30h, untersuchte, 6 cm, bekam noch einen Oxytropf (wehentropf) um die Wehen etwas kräftiger zu machen, habe davon aber dank PDK und Nachdosierung nichts gespürt.
Um ca 0:40h ging es dann los mit Blasensprung und den Presswehen (nein, auch ein sehr gut aufgespritzer PDK nimmt einem nicht den Schmerz bei den Presswehen...) und um 1:38h war unsere Sophie dann da!
Die Plazenta kam mit einem ordentlichen Schwall Blut, was nochmal die ganze Mannschaft auf den Plan rief, da man eine Nachblutung vermutete, bestätigte sich aber nicht.
Die Nachtdiensthebamme war total toll. Hat mit mir gesprochen, hat mit mir durch die Presswehen geatmet.... hat sich einfach gekümmert, und das hat einen riesengroßen Unterschied gemacht.
Heute denke ich, wenn ich den Freitag über hin und wieder etwas empathisch betreut worden wäre, wenn mir eine der Hebammen oder auch Schülerinnen nochmal die Hand genommen hätte und mir mir einen Weg aus den Wehenschmerzen raus gesucht hätte, durch unterschiedliche Positionen einnehmen, oder anderes Atmen, oder einfach nur durchs Dasein und gut Zureden... dann hätte ich vermutlich auch keinen PDK gebraucht.
Aber ich habe mich einfach nur alleingelassen und nicht ernst genommen gefühlt, in meinem Wehenschmerz. Und dann hab ich mich halt um mich selbst gekümmert, mit den Methoden, die ich kenne....
Nach der Geburt war ich mir sicher, man muss jetzt einen plastischen Chirurgen zur Rekonstruktion rufne, denn so weh, wie das getan hat, da musste einfach alles gerissen sein.... umso erstaunter war ich, als es hieß: nein, nichts kaputt. Noch nicht mal eine Schürfung.
Immerhin.
Die zweieinhalb Nächte auf der Wöchnerinnenstation waren komplett unnötig, unterbesetzte Station, sie kommen Nachts in dein Zimmer, nehmen das schlafende Kind mit zum Wickeln und Wiegen, du hörst die Schreie von deinem Kind bis in dein Ziummer, und dann bringen sie es dir wach zurück, dir wird ein schlechtes Gewissen gemacht, wenn das mit dem Stillen nicht so gut klappt, und weil Du nicht nach der Uhr alle 2 Stunden stillst, sondern einfach dann, wenn dein Kind hunger hat. Es wird mit Zufüttern gedroht, obwohl die Abnahme des Kindes sich absolut im Normbereich befindet....
Keine gute Erfahrung auf Station.
Bin nur geblieben um die U2 mitzunehmen, auf die wir, ungelogen, 10 Stunden warten mussten...
Seit wir daheim sind und alles mit meiner Nachsorgehebamme klären, geht es mir deutlich besser, wenn es auch alles etwas anstrengend ist. Sagt einem auch keiner vorher, wie Anstrengend das Stillen ist....
Direkt nach der Geburt habe ich gesagt - es gibt kein zweites Kind. Dann habe ich über Adoption nachgedacht.
Aktuell denke ich: vielleicht, aber nur mit primärere Sectio....
Vielleicht komme ich noch zu der Überzeugung mit Beleghebamme (wenn man sowas noch irgendwo findet) und ambulant....
Aber jetzt erstmal auf das eine Kind konzentrieren, das da ist.... und schon wieder Hunger hat!
Sorry, ist etwas lang geworden...
Demnächst gehe ich auch noch auf Eure Posts ein... jetzt muss ich stillen... meine neue Vollzeitbeschäftigung....