13. Mai 2011
Die standesamtliche Trauung fand bei strahlendem Sonnenschein im schönen Freiburg statt. Die Fahrt im Cabrio dorthin war super, hat mir aber einen leichten Sonnenbrand auf den Schultern beschert… ups! Egal!
Die Standesbeamtin lieferte sich übrigens den Versprecher des Tages, als sie sagte: "Und mit diesem Verbrechen... äh... Versprechen, das ihr euch heute gebt...."
Nach dem Standesamt gab es eine Grillparty mit Familie und engsten Freunden bei meinen Eltern, die den Garten super schön dekoriert hatten. Es war fantastisch!
14. Mai 2011
Heute ist der große Tag! „Meinem“ Frisör statteten neben mir noch meine Schwester, meine Mutter und meine Trauzeugin einen Besuch ab Als ich in Jeans und Schleier den Laden verließ, verabschiedeten sie mich mit einer Flasche Prosecco.
Danach gab es eine große Anzieh-Prozession im Haus meiner Eltern, danach hieß es warten auf den Bräutigam…
Der Bräutigam erblickt die Braut
Ich hatte es mir so schön ausgemalt: Mein Bräutigam fährt mit dem geschmückten Auto vor, wartet unten an der Treppe und ich komme als Braut aus dem Haus, die Treppen herunter auf ihn zu. So haben wir es auch gemacht, allerdings hat die Sonne uns einen Streich gespielt. Mein Schatz hat so geschwitzt da unten in der Sonne, dass er nur noch in den Schatten wollte, und meinen Anblick erst hinterm Haus dann wirklich wahr genommen hat. Aber dann war er begeistert
Foto-Shooting
Die ersten Fotos wurden im Garten meiner Eltern gemacht, als Kulisse das schöne Fachwerkhaus und die Blumen. Danach ging es raus in die Felder. Zuerst war es total heiß, aber dann kamen die ersten Wolken, ein super Licht für die Fotos. Noch ahnten wir nicht, dass die Wolken sich allzu schnell entladen würden, und haben uns über sie gefreut!
Einzug in die Kirche
Wir kamen 10 Minuten zu früh an – wir haben es einfach zuhause nicht mehr ausgehalten! Die ganze Familie war schon weg, wir genossen noch ein paar Momente Zweisamkeit und Ruhe. Doch dann wollten wir los! Als wir auf dem Parkplatz ankamen, tummelten sich da tatsächlich noch Gäste! Die wurden von den Trauzeugen dann rein gescheucht, so dass wir aussteigen konnten. Mein Vater hat mich an der Tür empfangen, mein Bräutigam ging nach vorne, und als die Musik erklang, lief ich mit meinem Vater hinein… So viele liebe Gesichter, die mir entgegen strahlten! Ich war so glücklich, alle meine lieben Freunde rechts und links von mir zu sehen! Aus allen Freundeskreisen, aus München, aus Freiburg, aus NRW, alle waren sie gekommen, nur wegen UNS! Das war ein herrliches Glücksgefühl. Und dann… der Blick nach vorne, zu meinem Ehemann. So schick, so aufgeregt, und das für mich liebste Gesicht auf der ganzen Welt! Oh ja, DAS muss man erlebt haben, um dieses Glück zu spüren!!!
Der Gottesdienst mit Überraschung
War super schön. Genau, wie wir es uns vorgestellt hatten, die Band war SUPER, voll Gefühl und doch schwungvoll und fröhlich!
Zudem hatte ich eine Harfenspielerin, die 2 Musikstücke vorgetragen hat. Da ich selbst Harfe spiele, habe ich meine ehemalige Harfenlehrerin engagiert. Das erste Stück war rührend – meiner Mutter kamen die Tränen – denn das habe ich selbst früher auch gespielt. Und beim zweiten Stück – ich habe zuerst gar nicht verstanden, wieso – steht meine Mutter mit auf. Sie läuft zur Seite und holt ihre Geige hervor! Und begleitet die Harfe mit der Geige. Das wussten wir nicht, und es war eine total schöne Überraschung!!!
Der Kuss
Den Kuss hätte es beinahe nicht gegeben! Nach der Trauung setzte der Pastor zum Segensgebet an. Mein Schatz raunt mir noch ins Ohr: Und wann darf ich dich küssen? Und ich meine nur: Ach, das kommt bestimmt nach dem Gebet! War aber nicht so. Das Gebet war gesprochen, der Pastor wendet sich ab. Ich versuche noch, ihm nachzurufen: „Und der Kuss?“ Aber er hört mich nicht. Also wende ich mich kurzerhand meinem Bräutigam zu, nehme ihn in die Arme und drücke ihm einen langen Kuss auf den Mund!!! Das Publikum klatschte und johlte vor Begeisterung, und mein Bräutigam grinste
Sektempfang
Nachdem wir alle Glückwünsche entgegen genommen hatten, drückte mir meine Mutter ein Glas Sekt in die Hand. Dummerweise hatte niemand daran gedacht, uns etwas vom Buffet zu sichern – in der Zwischenzeit hatten die Gäste nämlich das ganze Buffet leer geräumt. Ich habe noch eine kleine Scheibe Hefezopf bekommen, aber meinem Schatz blieben nur 2 Käsestangen, mehr gabs nicht mehr. Also wichtiger Tipp: lasst euch was vom Buffet zurücklegen, denn bis alle mal gratuliert haben, könnte das Beste weg sein!
Autokorso – bei Regen
Nun war es soweit – der Regen hatte eingesetzt. Und zwar in richtig schön kräftiger, nasser Weise. Nun gut, dann eben mit geschlossenem Cabriodach, setzte sich der Autokorso in Bewegung. Da es nur ein Zweisitzer war, fuhr der Bräutigam selbst. Da wir die Schnellstraße mieden, waren wir die Strecke selbst noch nie gefahren! Ich saß also mit google-Karte daneben und dirigierte meinen Schatz durch Dörfer und Felder in den Schwarzwald hinein. Gerade hatten wir überlegt, ob wir mal kurz warten sollten, da die Schlange aufgrund einer Ampel getrennt wurde – da erreichten wir einen ratternden Traktor, der vor uns fuhr, mit Tempo 20. Die anfängliche Freude wich nach ca. 20 Minuten der Ungeduld… Bis wir endlich an eine Stelle kamen, wo wir so überholen konnten, dass mindestens 5 bis 10 Autos nach uns auch überholen konnten. Nach letzten Unsicherheiten (bist du dir sicher dass das der richtige Weg ist? Hier können wir nicht umdrehen….) kamen wir dann zwar aus der anderen Richtung, aber doch sicher an der Location an! Und dort warteten schon einige – nämlich die, die den Korso verloren hatten und (entweder durch Ortskenntnis oder durch Navi-Führung) über die Schnellstraße hergefunden hatten.
Empfang mit Hochzeitsbirke und spontaner Rede
Das Hotelteam hatte eine Hochzeitsbirke für uns bereit gestellt. Ich hatte furchtbar Angst um mein Kleid! Es ging aber doch ganz gut (dank den hilfreichen Tipps meines Mannes). Danach wurden noch ein paar Gruppenbilder geschossen. Dann gabs die erste große Panne: das Mikro funktionierte nicht! Der Stecker war verbogen und konnte nicht eingesteckt werden. Irgendwann half dann das Hotelpersonal mit einem Funkmikro aus – es konnte also losgehen!
All die Tage vorher haben wir immer wieder gesagt: Ach, wir müssen noch die Eröffnungsrede / Dankesrede schreiben, oder uns wenigstens überlegen was wir sagen!!! Irgendwie kam es nie dazu. Also mussten wir das spontan machen. Mein Schatz war so aufgeregt, dass er nach ein paar Begrüßungsworten nicht mehr wusste was man noch so sagen könnte… Ich flüsterte ihm zu, dass wir noch den Leuten danken müssen („danken!“) – doch er interpretierte das so, dass ich das Tischgebet sprechen wollte und sagte nur: „Die Braut dankt jetzt noch fürs Essen.“ Ah, nein, das war anders gedacht! Also habe ich das mal schnell wieder korrigiert, und habe allen Helfern und Gästen ganz herzlich gedankt. PS: Das Tischgebet sprach dann – wie vorher schon abgesprochen – der Trauzeuge
Das Essen – blieb im Hals stecken
Was man am Hochzeitstag besonders genießen kann? Man wird immer zuerst bedient! Das ist super. Wir bekamen natürlich jeden Gang zuerst serviert. Und wenn das Weinglas mal leer war, oder der ganze Tisch Getränke bestellt – unsere werden zuerst gebracht. Sehr angenehm! Nur darauf eingestellt muss man sein: Als die Bedienung mich von rechts hinten zuerst fragte, ob ich noch Nudeln nachgelegt haben möchte, sah ich sie nicht kommen und verschluckte mich prompt an meinem Essen! Was einen Hustenanfall von ca. 5 Minuten mit sich brachte! Die arme Bedienung entschuldigte sich vielfach, dabei hatte sie ja gar keine Schuld – es war weniger die Überraschung, als die Tatsache, dass ich beim Schlucken schon antworten wollte, die mir nicht gut bekam
Das Programm
Unsere Freunde und Familien hatten sich wirklich schöne Sachen überlegt. Mein Bruder druckte eine echt fantastische Hochzeitszeitung, die Familien zeigten Bilder und erzählten lustige Anekdoten (zum Glück war tatsächlich nicht peinliches dabei, nur schönes und lustiges!) und ein paar nette Spielchen durften wir auch machen. Mein Schatz musste einen Anzug, genäht aus 2 Bettlaken, anziehen und ich durfte ihn mit Luftballons füllen. Daraufhin mussten wir tanzen, dann durfte ich die Luftballons alle zerstechen! Außerdem mussten wir einhändig ein Baby wickeln – was ich, zugegeben, vorher noch nie gemacht hatte, daher hab ich ihm mal die rechte Hand überlassen und habe als linke Hand assistiert Drei Sketche waren auch dabei. Wir haben uns wirklich köstlich amüsiert!
Die Hochzeitstorte
Zum Dessert-Buffet wurde die Hochzeitstorte serviert. Die Kameras wurden gezückt, und wir schritten in Aktion. Ach, war da der Aufschrei groß, als mein Bräutigam mir mit einem verschmitzten Lächeln das Messer in die Hand drückte – wohl wissend, dass er seine Hand dann darüber legen kann! Ich habe lachend mitgemacht. Was wir später auf den Bildern sehen konnten: meine linke Hand war an seinen Arm gelegt…. Damit habe ich seinen Arm geführt, der dann meine Hand führte! Ha! So macht das die kluge Frau! Immer schön im HINTERGRUND den Mann führen, damit es für ihn und die anderen so aussieht, als ob er die Fäden – äh, das Messer – in der Hand hat
Ein doppelter Ehrentanz
Der Walzertanz war super schön. Ein weiterer sehr romantischer und inniger Augenblick. Selbst wenn alle Gäste mit Kameras drum herum stehen – wir haben nur einander angesehen. Den Walzer tanzten wir zu „You light up my life“ von LeAnn Rimes. Ein Traum!
Danach überraschte mich mein Vater, indem er den Vater-Tochter-Tanz mit mir tanzte. Einerseits war es überraschend, aber schon vorher klar, weil er bis vor wenigen Monaten noch überhaupt nicht tanzte. Dann hat er sich aber darauf eingelassen, mit meiner Mutter einen Hochzeits-Crash-Kurs zu besuchen. So wusste ich jedenfalls schon, dass ich mit ihm tanzen kann! Die zweite Überraschung traf mich dann aber unvorbereitet: er hat tatsächlich dieses wunderbare, ergreifende Lied „I loved her first“ ausgesucht. (www.you*ube.com/watch?v=7fV6fmBerRg) - es kursierte hier im Forum und hat mir so gut gefallen, dass ich es ihm mal vorgespielt habe – das hat er sich gemerkt, obwohl damals noch gar nicht klar war dass er tanzen lernen wird!!!
Die Party
Nach ein paar Walzer-Runden eröffneten wir dann den Party-Teil. Es hat so viel Spaß gemacht!!! Einfach nur super, wenn man es schafft, die Gäste auf die Tanzfläche zu bekommen. War bei uns gar kein Problem. Und mein Bruder hat auch einen super DJ abgegeben!!! Um 2 Uhr musste die Musik leiser gedreht werden, und wir haben uns mit den noch übrigen Gästen (Eltern, Geschwister und Trauzeugen) noch mal gemütlich zusammengesetzt und bisschen gequatscht. So ging die Feier sehr entspannt zuende. Um halb vier sind wir dann hoch in unsere Suite – was ein Luxus
Flitterwochen
Am Dienstag drauf ging es nach Fuerteventura – endlich ausspannen nach dem Umzugstress und den vielen Hochzeitsterminen. 2 Wochen hatten wir Meer, Sonne, Strand, Wellen, Pool, Zimmer mit Balkon direkt am Meer…. Es war herrlich!
Fazit
Bei allen Vorbereitungen, und Vorstellungen wie ein solcher Tag sich wohl anfühlen muss, bei allen Hochzeiten, wo man als Gast dabei ist und bei allen Berichten, die man liest und hört – es ist doch unvergleichlich, die EIGENE Hochzeit zu ERLEBEN! Mein Schatz sagte später treffend: Das war das Krasseste, was er je erlebt hat! Es ist einfach unbeschreiblich, so viel Gefühle, Emotionen, so viel Freude und so viele Leute, und das alles NUR WEGEN UNS! Das ist wunderschön.
(PS: Bilder folgen)