28. Oktober 2016
Hochzeitsbräuche
Hochzeitsbräuche in Griechenland
Über einen Mangel an Geldgeschenken braucht sich ein Brautpaar in Griechenland nach der Hochzeit nicht zu beklagen. Denn nach der Hochzeitszeremonie geht ein Verwandter der Braut herum und sammelt Scheine aller Größe von den spendierfreudigen Verwandten und Dorfbewohnern ein, die der strahlenden Braut ans Kleid geheftet werden.
Die orthodoxe Zeremonie selbst läuft dagegen nach einem strengen und feierlichen Ritual ab.
Zu Beginn werden die Hochzeitskränze gesegnet, dann die Ringe getauscht und, als Symbol für die heilige Dreifaltigkeit, dreimal die Kränze gewechselt und Wein getrunken. Beim Verlassen der Kirche wird das Brautpaar mit Reis, dem Symbol der Fruchtbarkeit, überschüttet.
Für die Hochzeitsfeier gilt in Griechenland allgemein: Je kleiner der Ort ist, in dem die Hochzeit stattfindet, desto gemeinschaftlicher und fröhlicher wird sie begangen. So ist am Hochzeitstag in kleinen Orten das ganze Dorf auf den Beinen um ordentlich mitzufeiern. Etwa 4 Wochen zuvor sind die Einladungen verteilt worden und die Frauen des Ortes arbeiten tagelang um die Leckereien für die Hochzeit zu kochen und zu backen. Die letzte Woche vor der Hochzeit muss es das Brautpaar selbst ohne einander aushalten, denn es bringt Unglück, sich in dieser Zeit zu sehen.
Bei der Hochzeitsfeier bekommt jeder Gast nach der Begrüßung eine sogenannte Mpumpuniera, das heisst eine Gabe bestehend aus gebratenen und mit weißem Zuckerguß überzogenen Mandeln, verpackt in weissen, blauen oder rosa Tüll. Anschließend wird gefeiert und zwar laut, lustig mit viel Essen, Trinken und Tanz - bis zum nächsten Morgen. Anschließend geht das frisch vermählte Paar auf Hochzeitsreise.
In vielen Orten ist es übrigens Tradition, dass die Braut ihre Aussteuer selbst handarbeitet.